Was waren ganz besondere Momente für Sie in der Zeit?
Da muss ich kurz nachdenken, denn es waren ja im Schnitt 60 Veranstaltungen im Jahr, da kommen ganz schön viele Highlights zusammen. Aber ich erinnere mich gern an den Liedermacher Konstantin Wecker, der 2017 zu Gast war. Oder an die Burlesque-Show mit Trapezkünstlern und Live-Band. Wir hatten auch viele hochkarätige Diskussionsveranstaltungen, zum Beispiel zum Thema Nachhaltigkeitsziele oder zum Nahost-Konflikt mit Michael Patrick Kelly und seiner Friedensglocke. Auch das Format Meerwert_Mensch zu Gesundheitsthemen, das ich mit Pia Möller und Bärbel Knochenhauer auf die Bühne gebracht habe, war für mich ein tolles Erlebnis.
In die letzten 10 Jahre fiel auch die Corona-Pandemie…
Die Pandemie war natürlich eine zusätzliche Erschwerung. Die Kosten liefen weiter, wir durften noch nicht spielen, als alle anderen schon längst geöffnet hatten. Das war eine Herausforderung, der wir uns einfach gestellt haben. Und rückblickend würde ich sagen, hat es ganz gut funktioniert.
Wie empfinden Sie die Entwicklung seit Corona? Hat sich dadurch nachhaltig etwas geändert?
Wir haben, wie viele andere Spielstätten in Deutschland, das Vorcorona-Niveau nicht wieder erreicht. Das liegt aber auch an den vielen darauf folgenden Schwierigkeiten, mit denen wir im Moment umgehen müssen: Kriege, Energiekrise, Inflation… All das, so glaube ich, veranlasst die Gäste, die Kultur erst mal hintenüberfallen zu lassen. Der Urlaub ist insgesamt teurer geworden als vorher, da geht man abends nicht mehr mal eben so in eine kulturelle Veranstaltung. In der Pandemie hat man ja auch gelernt, alles zu streamen.
Was sich aber positiv verändert hat ist, dass sich das Publikum, beim Ausgang ganz oft bedankt. Das hat es vorher nie gegeben! Die Menschen bedanken sich, dass man durchhält und weiter macht und sagen, wie wichtig ihnen Kultur sei. Diese Dankbarkeit macht mich glücklich.