Heidepflegemaßnahmen in Braderup

Unterwegs mit Naturschutzbotschafterin Charlie Esser

Die Braderuper Heide kennen die meisten als Ruheoase mit herrlichen Spazierwegen zwischen Braderup und Kampen. Direkt am Watt gelegen ist das Naturschutzgebiet eine echte Idylle und auch in der Hochsaison niemals überlaufen. Am allerschönsten ist es hier zwischen Ende Juli und September, wenn die bodennahen Pflanzen das Areal in einen lila Heideteppich verwandeln. Der Duft, der in dieser kurzen Blütezeit in der Luft liegt, ist einmalig.

Damit dieses Naturspektakel im Sommer genau so zu beobachten ist, rollt heute ein großer Bagger an. Denn die Heide will gepflegt werden. "Der Bagger entfernt hier heute invasive Arten wie Rosa Rugosa, also die Kartoffelrose, aber auch kleinere Gehölze, damit die Heide wieder besser wachsen kann.", erklärt Charlie Esser.

Seit etwa einem Jahr ist die Sechsundzwanzigjährige nun schon Naturschutzbotschafterin der Sylter Naturschutzverbände und begleitet die notwendigen Pflegemaßnahmen. "Die Heide ist eine Kulturlandschaft, wurde also immer vom Menschen bewirtschaftet. Wenn sie nicht genutzt wird, verholzt sie und wächst nicht mehr so schnell", führt Charlie aus.
Das hätte Folgen: Andere Pflanzen nähmen Überhand und könnten so dafür sorgen, dass die Heide hier nicht mehr vorkommt. 

Ziel der Naturschutzarbeit ist es, besondere Ökosysteme zu schützen. Und dass die Braderuper Heide genau das ist, lässt sich nicht bestreiten: 90% der Deutschen Heide liegt in Schleswig-Holstein, die Hälfte davon wiederum wächst auf Sylt. Auf der 137 ha großen Fläche leben viele Arten, die nur noch genau hier vorkommen.

Um diesen besonderen Lebensraum zu schützen, sind die Naturschützer regelmäßig im Gebiet unterwegs. So großes Gerät wie heute fahren sie dabei aber nicht immer auf: "Jeden Sommer haben wir hier die Wanderschafe, die kleinere Gehölze kurz halten und Rosen abknabbern", beschreibt Charlie eine weitere Maßnahme der Heidepflege.
Zusätzlich werden Triebe auch händisch mit großen Heckenscheren entfernt - beispielsweise bei Freiwilligen-Aktionen im Oktober. Eine weitere Maßnahme zur Heidepflege ist das Plaggen: Dabei wird mit einem Bagger die obere, besonders nährstoffreiche Bodenschicht abgetragen, um die Bedingungen für die Heide zu verbessern.

"Die Heide ist ein Ökosystem, das gern auf nährstoffarmen Boden wächst. Und je mehr Nährstoffe im Boden sind, desto mehr andere pflanzen können hier wachsen. Wir versuchen daher den Boden nährstoffarm zu halten.", erklärt Charlie. Und dabei können alle mithelfen, die der Heide einen Besuch abstatten:

Damit die Heide im Sommer so schön blüht, können alle einen Beitrag leisten:

  • Da Hundekot besonders nährstoffreich ist, sollte dieser keinesfalls auf der Heidefläche liegen bleiben.

  • Bitte Müll mitnehmen und die aufgetsellten Kippen-Dipper für Zigarettenstummel nutzen. 

  • Bitte auf den ausgezeichneten Weggen bleiben. Das Radfahren ist im Naturschutzgebiet verboten. 

  • Viele weitere Informationen zur Braderuper Heide vermittelt die Naturschutzgemeinschaft Sylt - beispielsweise auf einer Heidewanderung

Hör mal rein!

Mit Klick auf Play erzählt Charlie Esser viel Wissenswertes rund um die Heidepflegemaßnahmen, die jedes Jahr auf der Insel stattfinden. 

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Tipp: Auf instagram @Naturschutzbotschaft_Sylt nimmt Charlie ihre Follower hautnah mit in die Naturschutzgebeite der Insel, teilt Aktionen und gibt spannende Zwischenstände aus ihrer Arbeit. Unbedingt mal vorbei schauen!

  • Text & Bilder: Jasmin Heimberger

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